Bildrechte: TG Mauss

Am 07. Mai veröffentlicht der Düsseldorfer Musiker TG Mauss sein neues Album „Momente Vol. 1“, die digitale EP „Fragmente Vol. 1“ erschien bereits am 23. April auf dem Label Hauch Records und ist auf allen gängigen Streamingportalen erhältlich.

Der gebürtige New Yorker Torsten G. Mauss aka TG Mauss lebt und arbeitet in Düsseldorf. In den vergangen Jahren veröffentlichte er bereits elektronische Alben zusammen mit Volker Bertelmann (Hauschka), wirkte bei Thomas Kleins „Sølyst“ mit und komponierte verschiedene Filmmusiken. TG Mauss ist sein Solo-Projekt, eine stete Reise durch den Kosmos der Pop.

Volker Bertelmann aka Hauschka über das neue Album: „Die Musik von TG Mauss auf seinem neuen Album „Momente Vol. 1″ ist besonders. Ich fühle mich durch seine Klangwelten direkt berührt und es entsteht eine Stimmung, die mich ohne Umwege in ein surreales und sehr persönlich Empfinden katapultiert. Die Mischung aus Geräusch und Tonalität ist sehr gelungen und jedes Stück erzählt einen Moment, der zwischen Komposition, Hörspiel und Klangskulptur wandelt. Wunderschön und beruhigend.“

TG Mauss‘ neues Album ist der Soundtrack von freundlicher Fremdheit (um einen früheren Album-Titel zu variieren), von sanfter Weirdness, von tastender Erfahrung. „Momente Vol. 1“ will Soundtrack sein, und zwar Soundtrack zu fundamentalen Empfindungen wie Hitze, Kälte, Entfernung und Näherung. Man hätte es früher vielleicht „Programmmusik“ genannt, Musik, die etwas außerhalb von sich selber „meint“; eine romantische Idee.

Ein Soundtrack zur Zeit, nicht bloß wegen der Pandemie und ihrer Folgen: Isolation und die Suche nach den Tricks, sie zu überwinden. Die Art von Musik, der man nach einiger Zeit blind vertraut, und sich von ihr einfach mitnehmen lässt. Manchmal schweifen die Gedanken dabei ab, aber dann werden sie durch das musikalische Geschehen wieder eingefangen.

TG Mauss ist nicht gerade ein Newcomer auf dem Gebiet „Indietronic“. Seit dem Debüt „Mechanical Eye“ von 2005 ist etliches als Solist und in Coworks entstanden, und man merkt, wie sehr hier etwas gereift ist. Es wird Zeit für etwas Neues: „Momente Vol. 1“. Der Titel klingt schon, als entfernte man sich hier von der Elektronik-Folk-Postrock-Mischung, die einen mit jedem Track sozusagen in einen anderen Raum einer ziemlich vielfältigen, aber nirgendwo hinterhältigen Audio-Architektur führten. Experimentell ist diese Musik insofern, als sie mehr mit Erfahrung als mit Verabredung zu tun hat.

„Momente Vol. 1“ besteht aus acht mit Gitarre und Effektgeräten improvisierten Instrumentalstücken, kombiniert mit field-recordings; wir haben es mit Hör-Stücken zu tun, die sehr fundamentale Zustände ausdrücken, Hitze und Frost, Glückseligkeit und Distanz, Zweisamkeit und am Ende, in „Kimdo“, kommen auch wieder menschliche Stimmen zum Einsatz, fremd, entfernt und medialisiert. Oder alltäglich, nebenhin, hintergründig, wie man es nimmt. Entscheidend bei alledem bleibt aber das Element der Improvisation; diese Musik entsteht im Jetzt und hat keine Vorschriften. Es ist ein offener Dialog mit einer akustischen Außenwelt. Die Verteidigung eines Wahrnehmungsraums. Augenblicklich denkt man an die Situation eines Lockdown, unter dessen Bedingungen Musik nicht mehr als analoge und direkte und körperliche Kommunikation entstehen kann.

Es ist der Soundtrack für die massenhafte Isolationserfahrung, und es ist der Soundtrack der Sehnsucht nach dem äußeren Leben. Der Soundtrack der Krise und der Hoffnung auf ihre Überwindung.

Georg Seeßlen

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